Jede Nacht dasselbe… Sie wachen mitten in der Nacht auf und können nicht wieder einschlafen; oder Sie kommen abends gar nicht erst zur Ruhe und schlafen erst nach mehreren Stunden ein. Morgens sind Sie dann wie gerädert, ohne Energie für den Tag.
Für Schlafstörungen kann es eine ganze Reihe von körperlichen und psychischen Ursachen geben, z.B. bei erhöhter Stressbelastung oder in persönlichen Krisen.
Schlafstörungen können aber ebenso gut unabhängig von äußeren Faktoren auftreten und dann auch körperliche und psychische Beeinträchtigungen nach sich ziehen wie Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, depressive Verstimmtheit. Auch das Immunsystem und der Appetit sind eng mit ausgewogenem Schlaf verknüpft und werden durch Schlafstörungen in Mitleidenschaft gezogen.
Interessant sind neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, die auf den Zusammenhang von dauerhaft schlechtem oder geringem Schlaf und den Hormonen Cortisol (Stresshormon), Ghrelin (Hormon, das unseren Hunger steuert) sowie Insulin belegt. Dieses Zusammenspiel ist vermutlich auch für den Zusammenhang zwischen Schlafproblemen bzw. der Schlafdauer und dem Gewicht verantwortlich. So legen Studien nahe, dass Schlafprobleme Übergewicht begünstigen. Insofern wird hier auch eine Erklärung dafür gegeben, dass Tätigkeiten, die die Schlafqualität verringern wie z. B. exzessives Spielen von Kindern am PC oder inadäquater Fernsehkonsum, mit Übergewicht in Zusammenhang gebracht werden.
Hilft Hypnose bei Schlafproblemen?
In der Hypnose-Therapie werden Schlafstörungen behandelt, die psychisch bedingt sind und keine organischen Ursachen haben. Das können sein: Einschlafschwierigkeiten, Früherwachen, Durchschlafprobleme, übermäßiges Schlafbedürfnis, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Schlafwandeln, nächtliche Angstanfälle und Albträume. Meiner Erfahrung nach bietet die Hypnose oft schnelle Linderung oder sogar vollständige Heilung.
In der tiefen neuronalen Entspannung, die im therapeutischen Hypnosezustand entsteht, kann eine psychische Neuordnung stattfinden und mit hypno-therapeutischen Interventionen und Suggestionen kann man direkte und tief liegende Problemlösungen erzielen – oft auch in Kombination mit anderen Verfahren. Die Notwendigkeit, dass Sie Ihre problematischen Themen in der Nacht oder vor dem Schlafengehen “durcharbeiten” müssen, entfällt deshalb. Stattdessen kann sich ein balanciertes Ein- und Durchschlafen einstellen.
Bei der Hypnosetherapie handelt es sich um eine zeitlich klar begrenzte Therapie. Für die psychisch bedingte Indikation der Schlafstörung beträgt die durchschnittliche Therapiedauer erfahrungsgemäß 3 bis 5 Sitzungen – in wenigen Ausnahmefällen sogar noch weniger. Seien Sie sich aber bitte darüber bewusst, dass bei langjährigen Schlafstörungen meist nur mehrere Hypnose-Interventionen zu einem langanhaltenden Erfolg führen!
Die besten Schlaftipps
• Halten Sie sich an feste Einschlaf- und Aufstehzeiten. Das stärkt Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus.
• Bewegen Sie sich regelmäßig am Tag, aber treiben Sie am Abend keinen anstrengenden Sport mehr. Ein Abendspaziergang allerdings wirkt entspannend.
• Essen Sie abends nicht zu üppig. Zudem können scharf gewürzte Speisen am Abend zu Sodbrennen führen, das wiederum den Schlaf unterbricht. Ein leichter Imbiss fördert dagegen das Einschlafen. Ein Glas Milch unmittelbar vor dem Schlafengehen hilft vielen Menschen, gleich einzuschlummern.
• Keinen Kaffee, keinen Tee, keine Cola oder andere koffeinhaltige Getränke mehr am späten Nachmittag und Abend. Finden Sie selbst heraus, bis zu welcher Uhrzeit Sie noch Kaffee trinken können, ohne Schwierigkeiten mit dem Einschlafen zu haben.
• Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin. Da Alkohol den Schlaf erheblich stört, sollten Sie auch hier Ihre Gewohnheiten überprüfen. Wenn überhaupt alkoholische Getränke, dann nur sehr wenig und nicht als Schlaftrunk einsetzen.
• Entspannen Sie sich vor dem Zubettgehen: keine Streitgespräche mehr, kein langes Fernsehen mit aufregenden Krimis. Nehmen Sie lieber ein entspannendes Bad, lesen Sie, hören Sie Musik, machen Sie Entspannungsübungen. Finden Sie Ihr persönliches Einschlafritual. Dazu kann auch ein beruhigender Kräutertee oder ein Glas Milch gehören.
• Schaffen Sie sich ein richtiges Schlaf-Zimmer: Dazu gehört, dass der Raum ausreichend dunkel, ruhig und gut belüftet ist, die Temperatur nicht über 18 Grad beträgt. Eine gute Matratze verhindert viele Verspannungen und Schmerzen.
• Wälzen Sie sich nicht Stunden im Bett hin und her: Versuchen Sie es mit Atem- und Entspannungsübungen oder stehen Sie auf, und lenken Sie sich ab. Legen Sie sich erst nach einiger Zeit wieder hin. Beruhigen Sie sich selbst, denn es schadet Ihrer Gesundheit nicht gleich, wenn Sie einmal schlechter oder weniger schlafen. Hier hilft Gelassenheit mehr als Sorge.
Wenn Belastungen und Probleme Sie auch im Bett nicht loslassen: Extremer Stress, seelische Nöte, die Sie nicht alleine in den Griff bekommen oder die Sie zu überdecken versuchen, drängen gerade nachts an die Oberfläche. Scheuen Sie sich nicht, sich professionelle Hilfe zu holen um gezieltes Stressmanagement zu lernen, berufliche oder private Konflikte zu lösen oder tiefsitzende Ängste abzubauen.