Immer mehr Menschen , ganz besonders Frauen, leiden unter andauerndem Stress und sind durch die oft vorhandenen Mehrfachbelastung gefährdet, an den Folgen von ungesundem Stress (Distress) zu erkranken…und immer häufiger klagen Frauen über Zustände der Erschöpfung, die sich langfristig in Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems niederschlagen und somit einem Burn-out-Syndrom entgegensteuern.
Bei Menschen, die schon beim Aufstehen auf Hochtouren laufen, dürfen jedoch oft keine zusätzlichen Stressoren hinzukommen. Dann schlägt das sowieso schon erhöhte Grundtempo in Hektik um. Das Gehirn ist wie leer gefegt, klare Gedanken zu fassen wird unmöglich und die Effizienz der eigenen Handlungen strebt gegen Null. Ein Beispiel dafür sind Prüfungsängste.Aus der Stressforschung wissen wir aber, dass es Bevölkerungsgruppen gibt, die kaum von stressbedingten Erkrankungen betroffen sind – manche Menschen schaffen es also, einen Abschaltmechanismus einzuschalten, der es ihnen erlaubt, ihr Aktivierungsniveau jederzeit zu drosseln. Von ihnen können wir etwas lernen!
Typische Stressfallen für Frauen… und was Sie dagegen tun können:
Immer bereit
Viele Frauen zeigen sich ständig ansprechbar – die Tür zum Büro ist immer offen, für die Kinder ist ständig Zeit, auch wenn man gerade mit anderen Aufgaben beschäftigt ist. Die notwendigen Ruhe- und Konzentrationsphasen fehlen. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist starr, weil er sich nach den Bedürfnissen von Job und Familie richtet.
Stresskünstlerinnen dagegen arbeiten häufig in absoluter Ruhe (auch nachts), haben jedoch ausreichend Zeit, dann auszuschlafen. Die Arbeitszeiten folgen dem eigenen Biorhythmus. Die vollkommene Konzentration, das Versinken in eine Aufgabe, wird oft als „heilsamer Zustand für die Seele“ beschrieben. Schaffen Sie sich die Möglichkeit, zumindest Teile Ihrer Arbeit in absoluter Ruhe zu erledigen.
Helfersyndrom
Frauen verhaken sich oft in leidvollen Situationen anderer, denen sie helfen wollen. Dabei wird jedoch oft das eigene Bedürfnis nach Ausgleich, Bewegung oder Entspannung vernachlässigt. Stattdessen stehen viele Frauen der armen Kollegin, Freundin, Nachbarin bei, um ihr bei der Lösung ihres Problems zu helfen.
Stresskünstlerinnen bleiben nicht gerne in bedrückter und sorgenvoller Gesellschaft. Sie wissen genau, dass belastende Einflüsse ihre Kreativität hemmen und vermeiden solche Situationen. Lernen Sie, sich von den Problemen anderer abzugrenzen. Machen Sie mehrmals pro Woche Bewegung, das bringt auch ihre Stimmung wieder zum Steigen!
Immer ein offenes Ohr
Die gute Erziehung verbietet es Frauen unaufmerksam oder uninteressiert zu sein – doch genau das zeitweilige innerliche „Abdriften“ schafft notwendige Ruhephasen.
Stresskünstlerinnen wirken oftmals abwesend und somit unhöflich, gönnen sich aber dadurch Ruhe.
Lob und Akzeptanz
Frauen definieren ihren Selbstwert oft am Grad der sozialen Anerkennung und Liebe. Sie sind vom Lob anderer stark abhängig und vollziehen wahrlich Meisterleistungen in Sachen Anpassung.
Stresskünstlerinnen kümmern sich wenig um gesellschaftliche Normen. Sie sind von Lob und sozialer Akzeptanz nur bedingt abhängig. Machen Sie sich daher von der Anerkennung anderer so unabhängig wie möglich!
Betreuung ist weiblich
Viele Frauen sind neben ihrer Arbeit auch noch mit der Pflege von Eltern, Schwiegereltern oder Kindern betraut. Während Väter abends lang gestreckt vor dem Fernseher ausspannen, haben Mütter trotz der eigenen Müdigkeit noch ein Herz, mit den Kindern zu spielen, Aufgaben zu machen, etc. Wenn es um das Wohl der Kinder geht, sind Frauen in der Regel „emotional erpressbar“. Was dabei zu kurz kommt, ist die eigene Erholung.
Stresskünstlerinnen „vernachlässigen“ andere Menschen eher. Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner nach fairer Aufteilung von Betreuungs- und Erholungszeiten und lernen Sie, auch mal in Ihrem Sinne NEIN zu sagen.
Fröhlichkeit
Viele Frauen verlieren aufgrund ihrer Überbelastung Lockerheit und Humor. Jedes noch so kleine Problem kann dadurch zu einer ausgewachsenen Tragödie werden, für die es keine Lösung zu geben scheint.
Stresskünstlerinnen nehmen sich selbst nicht zu ernst. Haben Sie keine Hemmungen auch einmal laut zu lachen oder Scherze über sich selbst zu machen.
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Gönnen Sie sich hin und wieder Zeit und Raum für absolute Ruhe und fordern Sie diese auch ein (und wenn es nur 10 Minuten pro Tag sind).
Achten Sie nicht nur auf die Bedürfnisse anderer, sondern auch auf Ihre eigenen.
Grenzen Sie sich von den Problemen anderer ab, wenn Sie merken, dass die belastenden Einflüsse überhand nehmen.
Machen Sie mehrmals pro Woche Bewegung, am besten an der frischen Luft.
Erlauben Sie es sich, auch hin und wieder unaufmerksam zu sein und die Gedanken schweifen zu lassen.
Machen Sie sich von der Anerkennung anderer so unabhängig wie möglich.
Lernen Sie „Nein“ zu sagen.
Achten Sie auf eine faire Aufteilung von Arbeit und Erholung zwischen sich selbst und Ihren Arbeitskollegen oder Familienmitgliedern.